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Krisenvorsorge

Selten war das Thema Krisenvorsorge so präsent wie momentan. Man hört und liest es fast täglich irgendwo. Doch was genau ist damit eigentlich gemeint? Reicht es nicht, etwas Wasser und ein paar Scheiben Knäckebrot Zuhause zu haben? In diesem Blogbeitrag wollen wir möglichst viele Themen rund um die Krisenvorsorge ansprechen, ohne Panik zu verbreiten. Dennoch fällt darunter einiges mehr, wenn man genauer hinsieht.

Beginnen wir also das Szenario….
Gerade möchte man seine Nudeln ins kochende Wasser geben, als der Herd kalt wird und es in der Küche dunkler wird. Im Idealfall noch nicht ganz Nacht. Klaro, der erste Griff zum Handy, das heutzutage meist nicht weit entfernt ist. Taschenlampe an und zum Sicherungskasten.. Doch was, wenn dort alles gut ist? Alle Sicherungen scheinen zu funktionieren… Ja, es ist Stromausfall. Wenn dieser länger anhält und über eine größere Region verteilt ist, spricht man von einem Blackout.
So, das wichtigste ist erstmal Licht. Entweder du hast Kerzen im Haus, oder Solarlaternen. Diese nutzen wir immer sehr gerne. Tagsüber laden sie sich auf und abends machen sie uns ein wunderschönes, gemütliches Licht. Bei Kerzen, bedenke, dass evtl. mehr als nur ein Feuerzeug benötigt wird, oder kaufe Streichhölzer… So, nun ist es wenigstens etwas heller im Raum. Doch damit ist es nicht getan. Bei einem längerfristigen Blackout, kommt einiges mehr dazu. Der Supermarkt kann nicht mehr öffnen und die Kassensysteme fallen aus. Du kommst auf der Bank nicht einmal mehr an Bargeld. Geschweige denn kannst du am Herd oder im Backofen Essen zubereiten. Dein Handy nicht mehr laden und irgendwann kommt auch kein Wasser mehr aus der Leitung. Aber nun einmal tief durchatmen.. Wir können uns ja vorbereiten, damit uns all das im Fall der Fälle nicht allzu sehr trifft…
Also, was empfehlen wir denn nun?
Auf jeden Fall wie bereits erwähnt einige Stumpenkerzen inkl. Feuerzeug/Streichhölzer oder eben Solarlaternen. Eine Solarpowerbank macht unserer Meinung nach definitiv auch Sinn. So kann man wenigstens ab und zu das Handy laden, um zu schauen, ob man Nachrichten bekommt oder Freunde/Familie erreichen kann. Es gibt Solarpowerbanks schon wirklich super günstig und sehr klein. Wir haben uns zusätzlich für einen Stromgenerator von Jackery entschieden. Und dazu ein 120w Solarpanel. So können wir den Generator über Sonnenlicht aufladen und dann alles mögliche laden. Handys, Tablets (um evtl mal die Kids zu beschäftigen), Batterien,… Eigentlich alles. Alternativ können wir unseren Wohnwagen an den Generator anschließen und sind dann weitgehendst Autark.
Wir empfehlen wirklich warme Decken anzuschaffen. Da wir eine kalte Wohnung einfach nicht gewohnt sind, könnte uns die Kälte sehr zu schaffen machen. Wir haben zusätzlich zu unseren normalen Decken und Bettdecken noch eine Schweizer Armeedecke aus Schurwolle. Diese hält wirklich sehr warm. Schlafsäcke sind auch wirklich empfehlenswert. Auch haben wir zwei Teelichtöfen, um die Temperatur wenigstens in einem kleineren Raum zu erhöhen. Und dafür natürlich unzähliche Teelichter… Ihr findet im Internet viele Bauanleitungen und Erklärungen hierzu.
Was nicht unterschätzt werden darf, ist ein Wasservorrat.. Hier sollten mindestens 1l pro Person und Tag zum Trinken gerechnet werden. Und dann kommt Koch- und Waschwasser hinzu. Die Wildcamper unter euch wissen, dass man, um sich zu waschen, wirklich mit wenig Wasser klarkommen kann. Trotzdem darf man es nicht vernachlässigen. Am besten ist in diesem Fall, wenn du direkt die Badewanne verschließt und mit Klebeband nochmals den Ablauf abklebst (ja, eine Badewanne verliert in den Meisten Fällen Wasser. Auch wenn sie geschlossen ist) und diese dann volllaufen lässt. So hast du in Deutschland ein gutes Wasser, um zu kochen und dich zu waschen. Und natürlich zu trinken. Allerdings empfehlen wir hierfür wirklich Trinkwasser aus Flaschen oder Kanistern. Wir haben uns zusätzlich zwei Wasserfilter bei Amazon bestellt, mit welchen man jeweils 1000l Wasser reinigen kann. Dann könnte man Schnee, Regenwasser, Bachwasser, Flusswasser,… reinigen und benutzen. Das Trinken wäre schonmal geklärt.. Was ist denn nun mit dem Essen, wenn kein Herd geht? Hier gibt es unzählige Ideen und Anregungen. Ein paar davon wollen wir euch gerne aufschreiben. Wir haben erst jetzt ein Rezept gefunden, das wir absolut lieben und nicht nur in Krisenzeiten essen wollen. Ein Haferflockenbrot, welches im Weckglas gebacken wird und im Notfall ein Jahr haltbar wäre. Es ist super lecker und unglaublich gesund. Es steckt voller nährstoffreichen Zutaten, wie Haferflocken, Chiasamen, Leinsamen, Flohsamenschalen, Kürbiskernen, Haselnüssen,…. Wir haben noch Brennnesselsamen hinzugefügt und es schmeckt uns wirklich sehr. Ein paar Aufstriche auf Vorrat und schon hat man eine leckere Mahlzeit. Für absolute Krisensituationen gibt es auch Notfallnahrung. NRG-5 heißt diese und ist tatsächlich für krasse Krisen gedacht..
Natürlich kann man alle Konserven kalt essen, wenn es darauf ankommt. Wir haben allerdings einen Vorrat an Linsen, Hirse, Bohnen, Nudeln,… angelegt. Zusätzlich haben wir Soßen selbst eingekocht oder fertige Soßen gekauft. Im Ernstfall kochen wir auf unserem Campingkocher. Hierfür haben wir einiges an Gasflaschen im Keller. So haben wir immer warm Wasser und etwas zu Essen.
Jeder, der einen Holzofen besitzt, sollte natürlich ordentlich Holz auf Lager legen.
Ein Punkt, der gerne vergessen wird, sind Hygieneartikel und Arzneimittel..
Hier muss wirklich jeder für sich schauen, worauf er angewiesen ist, damit er sich einen Vorrat anlegen kann. Ich nutze eine Menstruationstasse, aber für die Frauen unter euch, die dies nicht tun, wäre ein Vorrat an OBs oder Binden wichtig. Auch diejenigen, die Kontaktlinsen tragen oder auf Medikamente angewiesen sind, sollten auf einen ausreichenden Vorrat achten.. Außerdem, was wir allen empfehlen: Toilettenpapier, Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Duschgel, Schmerzmittel, Pflaster und Verbandsmaterial… Für diejenigen mit kleinen Kindern natürlich Windeln und Feuchttücher.
Damit wäre das wichtigste eigentlich abgedeckt.
Es macht Sinn, in einer solchen Situation zuerst die Lebensmittel aufzubrauchen, welche gefroren oder im Kühlschrank sind. Da diese zuerst kaputt gehen würden.
Außerdem kommt momentan in Deutschland die hohe Inflation hinzu. Falls ihr also Geld auf dem Konto habt, würde es sich anbieten, alles zu kaufen, was ihr ohnehin anschaffen wolltet. Und einen Teil evtl in Edelmetalle anlegen. Allerdings nicht in Wertpapiere, sondern in reales Silber, Gold,… So dass ihr es bei euch habt. Evtl wird es irgendwann als Tauschmittel benötigt. Weitere Tauschgüter, die sich schon in etlichen Krisen bewährt haben, sind Alkohol, Tabak, Kaffee, Schmerzmittel und Hygieneartikel. So kann man sich bei einer länger anhaltenden Krise einfach auch das, was benötigt wird, eintauschen.

Ja, und was tut man dann, wenn man Tage oder vielleicht sogar Wochen in einem Blackout lebt? Für alle kinderlosen Paare, dürfte es nicht allzu schwer sein, sich zu beschäftigen 😉 Aber wir sehen es als wichtig, nicht in Panik zu verfallen. Ruhig bleiben, einen klaren Kopf bewahren und die Situation annehmen, wie sie ist. Ändern kann man sie dann sowieso nicht mehr. Genügend Bücher und Spiele, um die Kids zu beschäftigen, sehe ich als sinnvoll. Und dann kommt es natürlich stark darauf an, wie die Lage überhaupt ist.. Ist es einfach ein längerer Stromausfall und alle sind friedlich, könnten die Kinder natürlich auf den Spielplatz, etc… Allerdings kann man davon ausgehen, dass es nicht sonderlich entspannt sein wird, wenn ein Großteil der Bevölkerung überhaupt nicht vorbereitet ist. Wenn die Kinder Hunger haben und frieren… Wenn evtl die ersten Plünderungen beginnen und ein Chaos auf der Straße herrscht.
Wir haben lange überlegt, wie ausführlich wir diesen Blogbeitrag schreiben können, ohne Panik zu schüren.. Denn das wollen wir nicht. Allerdings wird eine Krise diejenigen am schlimmsten treffen, die überhaupt nicht vorbereitet waren. Weder materiell, noch mental. Diese Menschen werden in Panik verfallen und unüberlegt handeln.
Dabei bringt jede Krise auch etwas Gutes. Wahrscheinlich sehen wir das in solchen Momenten nicht. Aber irgendwann wird dieser Zeitpunkt kommen. Der Zeitpunkt, an welchem wir alle umdenken werden. Wir wieder achtsamer miteinander umgehen. Ein frisches Brot, eine Milch oder ein Stück Wurst wieder zu schätzen wissen. Nämlich von unseren Landwirten, Bäckern, Metzgern,… welche momentan schwer zu kämpfen haben. Handwerker, die kommen, wenn wir sie rufen… Wir werden wieder zu schätzen wissen, wenn in unserem Garten eine eigene Kartoffel oder Tomate wächst. Wir werden wieder liebevoller mit unseren Mitmenschen umgehen und uns gegenseitig unterstützen. Vollkommen egal, welche Marke dann auf unseren Pullovern steht. Wir sind froh, einen warmen Pullover zu besitzen.
Wir wünschen allen, sich jetzt schon auf eine mögliche Krise vorzubereiten, um dann entspannt handeln zu können, wenn es soweit ist. Und das allerwichtigste: Bleibt im Vertrauen. Nichts passiert ohne Grund. Und alles ist immer genau richtig, so wie es ist. Es darf eine Veränderung geben. Denn diese brauchen wir momentan so dringend…

Alles Liebe,
Jenny & Nicolai

18.September 2022

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